
Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, die auch unter dem Synonym „Kampftanz“ bekannt ist. Kein anderer Sport verbindet so viele unterschiedliche Elemente wie Kampf, Akrobatik, Spiel und Musik! Im Vordergrund stehen die sportmotorischen Grundfertigkeiten Kondition und Koordination, welche in einer entspannten Atmosphäre geschult werden.
Picture by Jo Hempel
Geschichte
Im 16. Jahrhundert zur Zeit der Kolonialisierung Brasiliens durch die Portugiesen wurden Afrikaner versklavt, damit diese auf den Zuckerrohrplantagen die schwere körperliche Arbeit ausführten. Die Arbeitsbedingungen waren sehr hart und führten dazu, dass die Sklaven nach nur wenigen Jahren aufgrund der Menschen verachteten Umstände starben. Aus der Not heraus entwickelten die Sklaven einen Kampfstil, um sich zu wehren und fliehen zu können. Natürlich hätte das der Kolonialherr nicht geduldet und somit tarnten die Sklaven den Kampf als Tanz. Das war die Geburtsstunde der Capoeira! Sie verständigten sich mit Instrumenten und Gesängen um sich vor dem Kolonialherren zu warnen. Nachdem es den Sklaven möglich war zu fliehen, errichteten sie im Amazonas eine Art Staat namens "Palmares".
Dieser Staat bestand aus mehreren Wehrdörfern. Es gab sogar eine Hauptstadt die den Namen "Macaco" (Affe) trug. Der Kampf zwischen den Portugiesen und den Afrikanern dauerte sehr lange an! Erst durch den Einsatz der Kanonen konnten die Wehrdörfer bezwungen werden und dies hatte zur Folge, dass Palmares dem Untergang geweiht war. Als man die Sklaverei 1888 in Brasilien abgeschafft hat, lebten die Afrikaner mehr oder weniger als Vagabunden auf der Straße. Zum Überleben nutzten sie die Capoeira um z. B. Essen zu klauen. Deswegen war die Capoeira nach wie vor verboten. Erst in den 1930er Jahren wurde die Kampfkunst legalisiert und als ein wertvolles Kulturgut Brasiliens anerkannt. Kurze Zeit darauf eröffnete "Mestre (Meister) Bimba" die erste offizielle Akademie für Schüler in Salvador da Bahia. In den 1970er Jahren hat die Capoeira deutlich an Popularität dazu gewonnen. Es gab immer mehr Capoeiristas die sich miteinander Messen wollten. Jedoch fanden einige Mestres, dass der Kampf zu aggressiv geworden war. Also ließ man akrobatische Elemente mit einfließen. Bis heute hat sich die Capoeira stetig weiterentwickelt und verbindet Elemente wie Kampf, Tanz, Akrobatik, Musik und Spiel.
Quelle: Capoeira - Die Kultur des Widerstandes
